Körperorientiertes Coaching und Therapie

Charakter-Entwicklung mit Bodynamic

Bodynamic Bodymap - Körperkarte

Was ist Bodynamic?

Der Bodynamic®-Ansatz ist eine moderne körperorientierte Psychotherapie, die die Verbindung zwischen Emotionen und körperlicher Erfahrung betont. Die Methode stellt den Entwicklungsprozess der Persönlichkeit in den Mittelpunkt und erkundet mit gezielten Körperübungen muskuläre Halte- und Spannungsmuster. Durch das Lösen dieser Muster kann das Individuum emotionale Erfahrungen integrieren sowie Selbstregulation, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit entwickeln.

Kern des Bodynamic-Ansatzes ist es, dem Menschen gleichzeitig individuelle Würde sowie Zugehörigkeit und Kontakt zu anderen zu ermöglichen. Die Balance zwischen Würde und sozialer Zugehörigkeit wird mit Hilfe von Ich-Funktionen moderiert, welche als Kompetenzen und Werkzeuge erlernbar sind. Ich-Funktionen sind Handlungskompetenzen, die es mir erlauben, im Umgang mit anderen Menschen einen individuellen Kompromiss zu finden, der meine Würde erhält und mir gleichzeitig erlaubt, zu anderen in guter Verbindung zu sein.

Im Bodynamic-Coaching und -Therapie geht es darum, zusätzliche Kompetenzen zum Leben zu erwecken und damit neue Handlungsoptionen zu schaffen und ein erfüllteres Leben zu ermöglichen. Dabei hat Bodynamic einen pädagogischen Ansatz für den Aufbau von Fähigkeiten.

Bodynamic wurde seit den 1960er Jahren durch Lisbeth Marcher und ihre Kollegen in Dänemark entwickelt und wird heute in Europa, Asien, Nord- und Südamerika unterrichtet.

Für welche Themen ist Bodynamic geeignet?

Bodynamic hat ein breites Anwendungsfeld und kann bei verschiedenen individuellen Herausforderungen angewendet werden:

  • Psychologische Themen (z.B. Ängsten, psychische Belastungen, Trauma)
  • Emotionale Themen (z.B. Umgang mit starken Emotionen wie Wut, Trauer, Angst)
  • Soziale Themen (z.B. Beziehungsthemen)
  • Berufliche Themen (z.B. Stressmanagement, Umgang mit Herausforderungen, Abgrenzung im Beruf, Verbesserung des Auftritts in Verkaufsgesprächen und Verhandlungen etc.)
  • Konfliktmanagement (Ausgleich zwischen Würde und Zugehörigkeit finden)

Wie läuft eine Bodynamic-Sitzung ab?

Bodynamic-Sitzungen finden in einem sicheren Rahmen statt. Sicherer sozialer Kontakt schafft die Sicherheit, auch schwierige Themen anzusprechen. Jede Bodynamic Sitzung hat ein ganz praktisches Ziel:

  • Ausgangspunkt ist die Frage: „Was wollen Sie verändern?“
  • Dabei wird Veränderung als praktische Veränderung von Erleben und Verhalten im Hier-und-Heute verstanden.
  • Die Vergangenheit wird nur betrachtet, insoweit sie in die Gegenwart hinein wirkt.

Wie in anderen Körperpsychotherpieverfahren, wird das Thema in einer Bodynamic-Sitzung weniger durch Gespräche erforscht, sondern vielmehr werden Körper und Geist ganzheitlich betrachtet. Die kognitive Transformation (neue Einsichten, neue Glaubenssätze, neue Betrachtung der Vergangenheit) steht oft am Ende einer Kette, die mit Empfindungen, Emotionen und Körpergewahrsein / Bewegung startet.

In einer Bodynamic Sitzung kommen Körper, Verstand und Emotion zusammen.

Genauer pädagogischer Ansatz – präzises Ansteuern des Körpers

Das Bodynamic-Research Team um Lisbeth Marcher hat in jahrzehntelanger Forschung und Anwendung ein Konzept entwickelt, wie Muskeln mit psychologischen Funktionen zusammenhängen. Bodynamic-Anwender haben präzises Wissen, wie mit der Arbeit mit der Muskulatur psychologische Kompetenzen entwickelt werden können. Dabei verfolgen Sie primär einen pädagogischen Ansatz, der es den Klienten erlaubt, spezifische psychologische Fähigkeiten nachzulernen bzw. feinsteuern.

In der Arbeit mit dem individuellen Klienten und seinen Anliegen kommt mit der Bodynamic-Bodymap ein spezifisches Diagnose-Werkzeug zur Anwendung, um herauszufinden, welche Muskeln bei einer Person besondere Aufmerksamkeit benötigen, und welche Art von Arbeit erforderlich ist.

  • Dies ermöglicht Übungen, die genau auf einzelne Muskeln und psychologischen Themen abgestimmte sind.
  • Die psychotherapeutische Arbeit mit dem Körper und mit Emotionen (durch Hineinspüren, angeleitete Bewegung, Selbstberührung und Hilfestellung) ermöglicht die gezielte Entwicklung von spezifischen Ich-Funktionen und psychosozialen Kompetenzen auf der muskulären Ebene.
  • Gleichzeitig ermöglicht die Arbeit mit der Muskulatur auch die gezielte Arbeit zur Lösung von Schocktrauma (einzelne Ereignisse), Entwicklungstrauma (langandauernde Beeinträchtigungen, frühkindliche Trauma) sowie das Nachlernen zur Lösung typischer kindlicher Prägungen.

Emotionales Fitnesstraining unter Einbezug des Körpers

Bei Bodynamic Coaching bzw. Psychotherapie stehen die psychologischen Funktionen von Muskulatur und Faszien im Vordergrund. Es geht darum, wie emotionale Themen im Kontakt mit anderen Menschen durch die Muskulatur unterstützt werden können.

Die Übungen sind daher kein Fitness- oder Krafttraining, sondern arbeiten mit Spüren und Bewusstsein, um psychologische and soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Ein „psychologisches Trainieren“ von Muskeln steht nicht im Zusammenhang mit der körperlichen Kraft oder Leistungsfähigkeit des Muskels. Bodynamic Übungen sind nicht auf die Behandlung von körperlichen Beschwerden ausgerichtet.

Durch den Fokus auf das Muskelsystem und die schrittweise Arbeit mit Motorik und Sensorik schließt der Bodynamic-Ansatz die Lücke zwischen einerseits Coaching und kognitiver Verhaltenstherapie (d.h. Arbeit mit bewussten kognitiven Prozessen) und andererseits Ansätzen wie Somatic Experiencing, die vor allem mit dem autonomen Nervensystem arbeiten.

Bodynamic fördert die „psychologische Kraft“ der Muskulatur.

Der Bodynamic-Ansatz zur Entwicklung der Persönlichkeit

Die Bodymap – Das Bodynamic Persönlichkeitsprofil

Bodynamic verfügt über ein einzigartiges diagnostisches Werkzeug: Die Bodymap – eine Körperkarte der Muskelreaktivität.

Bei der Bodymap geht es darum, zu verstehen, wie die Persönlichkeit aktuell funktioniert: Auf welche Themen kann die Person meist flexibel reagieren und in welchen Bereichen gibt es eine Tendenz zu unflexiblen oder unbewussten Verhaltensmustern.

Die Körperkarte bildet den Ist-Zustand im hier und heute ab. Sie spiegelt die Lebensgeschichte und die aktuellen Anforderungen im Lebens wieder.

Das Wissen um psychologische Funktionen der Muskeln erlaubt zielgerichteten Aufbau zusätzlicher Kompetenzen. Gleichzeitig ist es durch das Wissen um Entwicklungsphysiologie (welcher Muskel wird in welcher kindlichen Entwicklungsphase aktiviert) möglich, zielgerichtet frühe Traumata zu identifizieren und zu bearbeiten.

Bodynamic Bodymap - Körperkarte
Beispiel einer Bodymap

Abgleich der Körperkarte mit Eigen- und Fremdwahrnehmung

Die Körperkarte wird im Gespräch in Bezug zu Eigen- und Fremdwahrnehmung der Person gesetzt. Dabei stehen die konkreten Coaching- bzw. Therapieanliegen im Vordergrund:

  • Wie erlebt sich die Person?
  • Wie erleben andere die Person?
  • Wo „hakt“ es im Kontakt zu sich selbst oder zu anderen Menschen?

Die Bodymap wird nicht auf sich allein gestellt interpretiert. Vielmehr ist es in Hilfsmittel, um für die Anliegen des Klienten Interventionsmöglichkeiten zu identifizieren und einen psychologischen Behandlungsplan zu erstellen.

Verbesserung des individuellen Kompetenzprofils

Basierend auf den konkreten Coaching bzw. Therapieanliegen, wird dann in der Arbeit mit spezifischen Muskeln zusätzliche Handlungskompetenz in Bezug auf emotionales Erleben und sozialen Kontakt aufgebaut.

Multidimensionaler Therapieansatz

Das Bodynamic-System ist besonders gut zur tiefen individuellen therapeutischen bzw. Coaching Arbeit geeignet. Dies schließt die Arbeit mit Entwicklungs- und Bindungs- bzw. Beziehungstraumata mit ein.

Das Bodynamic Persönlichkeitsmodell zeichnet sich durch eine besonders enge Verzahnung von somatischen Ansatzpunkten (Muskel und Fasziensystem) mit psychologischen Blickwinkeln aus. Insgesamt sind 125 Muskeln im Detail verbunden mit

  • Entwicklungsstufen des Ich-Bewusstseins (Ich-Aspekte)
  • Praktische Handlungskompetenzen (Ich-Funktionen)
  • Entwicklungsphasen der psychosozialen Entwicklung vom Säugling bis in das Erwachsenen Alter und damit verbundene Verhaltensmuster (Charakterstrukturen)

Dazu kommt ein detailliertes Modell der inneren Verarbeitung und äußeren Kommunikation (der Bodyknot), das es erlaubt, inneres Erleben und äußeres Verhalten unter die Lupe zu nehmen.

Auf diese Weise gibt es eine Vielzahl von Ansatzpunkten, die es ermöglichen gleichzeitig körperorientiert im Hier-und-Jetzt vorzugehen und gleichzeitig spezifisch am Thema, am Anliegen des Klienten zu arbeiten.

125 Muskeln mit zugeordneten psychologischen Funktionen
5+3

Ich-Aspekte

Stufen der Entwicklung des Ich-Bewusstseins

  • Körper-Ich
  • Individuelles Ich
  • Rollen-Ich
  • Beobachtendes Ich
  • Integrierendes Ich

Bereiche außerhalb des bewussten Ich

  • Instinkte
  • Automatische Fähigkeiten
  • Höheres Selbst
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Charakter-Strukturen

Phasen Entwicklung vom Kind bis zum Erwachsenen

Es werden jeweils 3 Positionen unterschieden:

  • früh – eher resigniert
  • spät – eher zurückgehalten
  • ausgleichend – flexibel
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Bodyknot-Schritte

Schritte der inneren Verarbeitung:

Emotionales Erleben – Entscheidung – Handlung

Die emotionale Kongruenz und vollständige Verarbeitung kann auf vielfache Weise unterstützt werden

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Ich-Funktionen

Bereiche der individuellen Handlungskompetenz

  • Verbundenheit
  • Positionierung
  • Zentrierung
  • Grenzen / Persönlicher Raum
  • Erdung & Realitätstest
  • Energie-Management
  • Soziale Balance
  • Kognitive Fähigkeiten
  • Selbstbehauptung
  • Zwischenmenschliche Fähigkeiten
  • Geschlechterrollen