Wie funktionieren Familienaufstellungen?

Familienaufstellung – Ablauf und Vorgehen

Aufstellungen im Seminar und Einzelformat

Familienaufstellungen – Emotionale Blockaden überwinden, Beziehungen transformieren

Überblick Familienaufstellungen

Familienaufstellungen werden entweder im Seminarformat (d.h. in einer Gruppe) oder im vertraulichen Einzelcoaching durchgeführt. Beide Durchführungsarten ermöglichen rationale und emotionale Klärungen, neue Lösungen und frische Perspektiven.

Die Herangehensweise an die persönliche Familienaufstellung hängt daher vor allem vom Wunsch des Klienten und seinen spezifischen Themen ab.  Diese Fragestellungen werden im Vorgespräch besprochen. Anschließend wird die Situation entweder mit Figuren (im individuellen Coaching) oder mit realen Stellvertretern (im Seminarformat) aufgestellt.

Schritt 1

Vorgespräch / Fragebogen

  • Ziele setzen
  • Hintergrund-Infos besprechen
Schritt 2

Auswahl des richtigen Formats

  • Einzelsitzung oder Aufstellungsseminar
  • Ggf. zusätzlich andere Coaching bzw. Therapieansätze
Schritt 3

Coaching / Aufstellung

  • Erlebe die Kraft von Familienaufstellungen
  • Entdeckungen machen
  • Emotionen verarbeiten
Schritt 4

Übertragung auf konkrete Situation

  • Neue Entscheidungen treffen und Handeln

Schritt 1: Vorgespräch mit dem Coach oder Leiter / Fragebogen

Im Vorgespräch klärt der Aufstellungsleiter und mit dem Klienten zunächst das Anliegen bzw. Thema und das Ziel des Coachings bzw. der Familienaufstellung. Als Vorbereitung erhält der Klient oft auch einen Fragebogen, welcher Strukturiert die Hintergrundinformationen aufnimmt und dazu beiträgt, dass das Familiensystem ins Bewusstsein rückt.

Weiterhin werden die systemischen Hintergründe, die mit der Fragestellung oder dem Thema zusammenhängen herausgearbeitet.  D.h. es werden die wichtigen Familienmitglieder und prägende Ereignisse in der persönlichen und in der Familiengeschichte abgefragt.   Dabei kann es sich um frühen Tod von Familienangehörigen, Kriegsteilnahme oder schicksalhafte Ereignisse wie schwere Krankheiten oder Vermögensverluste handeln.

Schritt 2: Auswahl des Verfahrens:

Personenzentriertes Vorgehen – Kombination von Aufstellungs- und anderen Methoden

Die Aufstellungsformate können kombiniert werden. Falls sich im Einzelcoaching zeigt, das bestimmte Aspekte besser im Gruppenformat (Familienaufstellung im Rahmen eines Aufstellungsseminars) lösbar wären, kann diese Arbeit entsprechend vorbereitet werden.  Je nach Wunsch kann dann zu einem nächsten Termin an einem Aufstellungsseminar teilgenommen werden.  Dort wird dann eine individuelle Familienaufstellung mit Hilfe der Stellvertreter vorgenommen.

Zudem ist es sinnvoll andere Beratungs-, Coaching und Therapiemethoden zu berücksichtigen. Gerade die Neuorientierung nach eigenen lebensgeschichtlichen Trauma bedarf oft anderer Ansätze (z.B. körperorientierte Verfahren wie Somatic Experiencing oder Bodynamic). Daher vertreten wir einen Klientenzentrierten Ansatz, der die jeweils erfolgversprechendste Methode anwendet.

Schritt 3: Erleben Sie neue Einsichten und machen Sie Entdeckungen

Familienaufstellungen im Gruppenformat (Aufstellungsseminar)

Im Aufstellungsseminar stehen für die eigentliche „Aufstellung“ die anderen Seminarteilnehmer als teilnehmende Stellvertreter zur Verfügung. D.h., die Seminarteilnehmer übernehmen Rollen im Rahmen der Aufstellung.  Der Klient wählt für sich und für die anderen wichtigen Personen Vertreter aus den anderen Seminarteilnehmern aus und stellt sie in ihren jeweiligen Rollen (Vater, Mutter, Großmutter etc.) zueinander in Beziehung.

Dann passiert etwas sehr interessantes. Die Stellvertreter fühlen sich in die Rollen ein und kommen mit einer Mischung aus Klienteninformationen, gesundem Menschenverstand, Einfühlungsvermögen und räumlicher Position zueinander zu Wahrnehmungen, die oft bemerkenswert gut zu dem beschriebenen Problem passen.  Der Aufstellungsleiter unterstützt die Wahrnehmung der Stellvertreter und ermöglichst das Aussprechen der wahrgenommenen Gefühle und Beziehungsqualitäten. Der Klient kann die Dynamik zwischen den Personen beobachten und bisher ausgeblendete Informationen verarbeiten.

Die Lösung besteht oft darin, eine gestörte Ordnung wiederherzustellen oder ausgeschlossene Personen und Ereignisse angemessen zu würdigen.  Dies wird durch Lösungssätze und Umstellungen der Familienmitglieder (Stellvertreter) unterstützt. Schließlich nimmt der Klient selbst seinen eigenen guten Platz in der Aufstellung ein und damit die Situation auch der Ich-Perspektive wahrnehmen und verarbeiten.

Familienaufstellungen im vertraulichen Einzelcoaching

Eine Familienaufstellung ist auch im individuellen Coaching bzw. Therapiegespräch möglich:  Im persönlichen Coaching ist oft eine genauere Arbeit in Bezug auf persönliche Hintergründe und Problemlagen möglich. Es steht mehr Zeit für komplexe Anliegen zur Verfügung und es ist oft leichter vertrauliche Sachverhalte unter 4 Augen anzusprechen.  Die Analyse des Familiensystems wird im Einzelsetting oft durch den Einsatz von Figuren unterstützt.  Gerade komplexe Familiensysteme und Ahnenreihen lassen sich durch Figuren hervorragend abbilden.

Aufstellung mit Imagination, Figuren und Bodenankern

Die eigentliche Aufstellungsarbeit kann dann entweder ebenfalls mit Figuren als Figurenaufstellung erfolgen, oder in der Vorstellung erfolgen (Imaginationsarbeit).

Um die Vorstellung zu erleichtern, werden manchmal auch Platzhalter (z.B. Stühle oder Bodenanker) eingesetzt. Der Klient oder die Klientin kann dadurch die Position des anderen einnehmen und sich auch gefühlsmäßig in dessen Wahrnehmung einfühlen.  Dadurch sind oft überraschende Einsichten in die Sichtweise anderer Personen möglich und es ergeben sich neue Hinweise auf Problemursachen. Damit werden neue Perspektiven und neue Lösungen möglich.

Durch die verschiedenen Ansätze ist eine hocheffektive Arbeit im Einzelcoaching möglich.

Schritt 4: Übertragung auf konkrete Situation – Neue Entscheidungen umsetzen

Der Klient bekommt durch den Fortgang der Familienaufstellung Schritt für Schritt einen neuen Blick auf die Situation und oft auch ein neues emotionales Erleben. Und diese neuen Emotionen ermöglichen neues Denken und Fühlen und bessere Handlungsoptionen im Hinblick auf die Lösung des Anliegens.

In der Schlussphase der Aufstellung werden die Erkenntnisse der Aufstellung auf die konkreten Themen übertragen. Dies befähigt den Klienten, neue Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben zu verändern und Probleme zu lösen.